HeyHey,
nach der vierstündigen Busfahrt erreichten wir Ho Chi Minh City, besser bekannt als Saigon, gegen abend und fanden auf Anhieb unser Hostel. Saigon ist die größte Stadt in Vietnam mit rund 8 Millionen Einwohnern, also weitaus größer als die Hauptstadt Hanoi. Der Verkehr ist noch mal ne Hausnummer hektischer, die meisten der rund 30 Millionen Mopeds in Vietnam haben wir glaube ich hier live gesehen :)
Winzige Gasse mit unzähligen Hostels auf jeder Seite, unter anderem unseres
Der Manager unseres Hostels hat uns erzählt, dass er wie alle anderen Hostels auch monatlich eine Art Schutzgeld an die korrupte Polizei und an die örtliche Mafia entrichten muss. Ein Hostel in dieser Gasse hat das mal nicht gemacht, worauf die Polizei dann sämtliche Gäste des Hotels mitten in der Nacht auf die Straße zur Passkontrolle gebeten hat..unser Manager hat zum Glück gezahlt!
Eine Straße hier zu überqueren war noch mal ein wenig anspruchsvoller als in Hanoi...
jedoch immer wieder sehr spaßig :)
Einer der großen Märtke
Gebührenpflichtiger Moped Parkplatz
Glaub die wollten den See sauber machen, hatten allerdings noch ein gutes Stück Arbeit vor sich...
Typisches Bild einer Straße in Saigon
Financial Center Saigon
Riesenhai
Wiedervereinigungspalast
Im Stadtzentrum
Hat zwar überhaupt nicht ins Stadtbild gepasst, aber dennoch sehr hübsches Spielzeug...
deswegen hier gleich nochmal :)
Abends gings zur Barstraße unweit unseres Hostels, die vollgestopft mit Touristen war...nach ein paar Metern gings los, Bedienungen aus allen Richtungen stürzen sich auf einen, um einen als Gast zu gewinnen. Wenn man Platz genommen hat gings weiter, man wurde minütlich (!) von einem der zahlreichen Straßenverkäufer angesprochen...Zigaretten, Bücher, Drogen, Sonnenbrillen, Schmuck etc. man müsste theoretisch nicht einmal shoppen gehen, eine Stunde Restaurant reicht da voll aus, völlig egal welche Uhrzeit.
Besonders lustig waren die Bücherladies, die vor allem Lonely Planet Guides (Preis etwa 1 Euro pro Stück) hatten. Hab mich mehrmals nach dem Buch 'Der Alchimist' auf deutsch erkundigt, worauf sie immer für kurze Zeit verschwanden (die Bücher liesen sie immer bei uns) und mit einem riesigen Karton voller deutscher Bücher zurückkamen...mein Buch war jedoch nie dabei, allerdings erwarteten sie immer, dass ich nun mindestens ein Buch kauf, da es ja in deustch war...natürlich habe ich die angebotenen Bücher (mein Favorit - 'Sex-Sklaven') nicht gekauft, zum Unverständnis der Verkäuferinnen, da es ja auf deutsch war... :)))))
In Vietnam gibts nur einen Verein...FC BAYERN!!!!
Am nächsten Tag gings für einen halben Tag nach Cu Chi, ca 70 km nordwestlich von Saigon gelegen. Unser Guide für Bus und die Tunnel war definitiv auf Drogen, hat während der Fahrt plötzlich 'They don't really care about us...' ins Mikro gesungen und ständig Witze über Australier gemacht.
So nun zur nächsten Geschichsstunde...Für diejenigen, die davon noch nichts gehört haben, Cu Chi ist weltweit für seine unterirdischen Tunnelsysteme bekannt, in denen sich der Vietcong erfolgreich gegen die in Saigon stationierte US Army zur Wehr setzen konnte...Die Vietnamesen hatten damals ganze unterirdische Städte um sich vor den Luftangriffen der US Army zu schützen, in diesen Städten gab es sogar Schulen und Krankenhäuser. Die einzelnen Städte waren durch diese Tunnel verbunden, insgesamt ist das System etwa 200 km lang...
Das Gebiet war sehr touristisch angelegt, neben der Tunnelbesichtigung sah man Fallen der Vietcong, verschiedene Eingänge zu den Tunneln, Panzer und vieles mehr. Außerdem konnte man mit verschiedenen Maschinengewehren schiessen, das hat man während der gesamten Tour immer mal wieder gehört. Dazu gabs ein typisches Essen der Vietcong, gekochte Wurzeln, das hat in etwa wie eine sehr trockene Kartoffel geschmeckt. Am Ende gabs natürlich noch ein kleines Filmchen zu sehen...
Erster Halt an einem kleinen Einstiegsloch...waren zwar bestimmt 50 Personen herumgestanden und vielleicht drei konnten versuchen da reinzukommen...hab mich aber vordrängeln müssen um das Wikipedia Bild der Cu Chi Tunnel zu kopieren, die Idee das zu machen hatte ich wie so viele andere auch vor etwa einem halben Jahr daheim :)
Beim Einstieg...
:)
War nochmal ein Stück Schwerstarbeit da wieder rauszukommen
Eine dieser Fallen
Ein paar Szenen, wie es hier vor ca 40 Jahren ausgesehen haben könnte
Unser Guide, hatte irgendwie etwas divenhaftes ansich :)
US Panzer
Weitere Fallen
Vietcongs beim entschärfen einer Bombe
Überall waren winzige Einstiege, allerdings waren die kaum sichbar unter den ganzen Blättern
Hier wurden Frühlingsrollen angefertigt
Danach gings endlich in die Tunnel...
hab das zwar schon alles recht eng erwartet...
allerdings beim besten Willen nicht so eng und dabei wurde dieser Tunnel sogar extra für Touristen vergrößert.
Nach nur zwanzig Metern (für die Mathematiker unter uns also ziemlich genau 1/10^4 des gesamten Tunnelystems) sind wir den erstmöglichen Ausgang völlig verschwitzt wieder raus, da unten wars vergleichbar mit einer feuchten Sauna, Platzangst inklusive
Typische Tunnelratte :)
Einer der zahlreiche Bombenkrater
Raum für Offiziere
Verwendete Munition
Grobe Skizze des Tunnelsystems
:)
Film über eine verwaiste junge Vietnamesin, die den Tod an ihrem Vater rächte...hab nicht gewusst dass man einen einzigen Film derart patriotisch gestalten kann
Am Ausgang gabs natürlich noch den obligatorischen Souvenirshop, auch wenn ich keine Ahnung habe wieso es da sowas zu kaufen gibt :)
Der ist hier überall anzutreffen, Volksheld Ho Chi Minh
Nachmittags besuchten wir das Kriegsmuseum von Saigon, was sich erheblich von dem in Hanoi unterschieden hat. Unter anderem gibt es eine amerikanische und vietnamesische Etage, fand ich sehr gelungen, so sieht man den Wahnsinn des Krieges aus komplett unterschiedlichen Blickwinkeln...
Im Erdgeschoss wurde alles was indirekt mit diesem Krieg zu tun hat gezeigt, Solidaritätsbekundungen aus aller Welt (insbesondere von kommunistischen Staaten), demonstrierende Kriegsgegner, Presse aus aller Welt...
Kriegsmuseum Saigon
Vor dem Museum
Eine komplette Wand war mit Solidaritätsbekundungen der DDR dekoriert
Kuba's Solidarität
Amerikanische Märtyrer gegen den Vietnamkrieg
Vorher - nachher Bilder
Originalaufnahmen
Ansprache Ho Chi Minhs
Bombardements der US Army in Vietnam
Aufwand der US Army in verschiedenen Kriegen im 20ten Jahrhundert
Originalaufnahmen
Es gibt auch einen Raum, in dem die Auswirkungen des von den Amerikanern verwendeten Gifts Agent Orange auf Mensch und Natur gezeigt wurden. Das konnte und wollte ich mir allerdings nicht ansehen, speziell in Saigon haben wir öfters sehr entstellte Menschen gesehen, die knapp 40 Jahre später immer noch an diesen Folgen zu leiden haben....das ist richtig hart anzusehen
Auf den beiden anderen Etagen gab es jede Menge Zitate, Tagebuchausschnitte oder Berichte von Soldaten und Überlebenden, Kriegsbilder...manches davon war ziemlich ergreifend
Links die Unabhängigkeitserklärung der USA, rechts diverse Kriegsgreuel der GI's
Ansprache Ho Chi Minhs
Bombardements der US Army in Vietnam
Aufwand der US Army in verschiedenen Kriegen im 20ten Jahrhundert
Nun wars Zeit GOODBYE VIETNAM zu sagen, abends buchten wir den Bus nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas...am nächsten morgen gehts los. Drückt mir die Daumen, dass an der Abzocke-Grenze zu Kambodscha alles gut abläuft, danke...
Bei mir ists jetzt übrigens 0.45 Uhr, dass heißt ich darf euch allen ein frohes Weihnachtsfest wünschen :)
Bis bald
euer Manu
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